Bridgestone Battlax T33 – Dauerläufer mit Sportreifen-Genen

Mehr Grip, mehr Laufleistung, mehr Fahrspaß? Der neue Bridgestone Battlax T33 will der ultimative Sporttouring-Reifen für alle Motorräder sein – egal ob Naked Bike, sportlicher Tourer oder Reise-Dampfer.

Bridgestone präsentiert mit dem Battlax T33 den Nachfolger des erfolgreichen T32 – und legt in allen Disziplinen dank weiterentwickelter Gummimischungen, optimierter Profilgestaltung und vereinheitlichter Karkassentechnologie noch eine Schippe drauf. Der neue Sporttouring-Reifen soll nicht nur deutlich mehr Laufleistung bieten, sondern auch ein besser im Handling bei jedem Wetter. Ich durften ihn auf der wohl schönsten Küstenstraße der Welt, der Adria Magistrale in Kroatien, für Euch testen.

Wer an die größten Städte Kroatiens entlang der Adriaküste denkt, hat meist antike Ruinen, fußballerische Sternstunden oder mediterrane Leichtigkeit im Sinn. Motorradurlauber hingegen entdecken hier ein wahres Eldorado für Kurvenliebhaber, das in eine Szenerie aus schroffen Felsen, tiefblauem Meer und herzlicher Gastfreundschaft eingebettet ist – der perfekte Ort, um einen sportlich angehauchten Tourenreifen zu präsentieren.

One fits all – T33 in nur einer Spezifikation

Mit dem T33 verfolgt Bridgestone das ambitionierte Ziel, einen Tourensportreifen auf die Straße zu bringen, der auf einer Vielzahl von Motorrädern funktioniert – vom sportlichen Naked Bike bis zur mächtigen Reise-Tourer. Also weg von den GT-Reifen-Versionen, hin zu „one fits all“. Sicher eine sehr gewagte Strategie, da ein leichtes Naked Bike mit einem hochstabilen Reifen, der für über 400 kg Megatourer-Systemgewicht ausgelegt ist, funktionieren muss – und umgekehrt. Ob man hier Abstriche hinnehmen muss? Aus Kostensicht ist dies nachvollziehbar, da die Palette an unterschiedlichen Reifen verkleinert wird und somit alle Synergien genutzt werden.

In der Theorie bedeutet dies, dass die japanischen Ingenieure die Form des T32 nicht verändert haben. Es wurde lediglich die Steifigkeit des Vorderreifens näher an der des T32GT ausgerichtet und die des Hinterreifens zwischen Standard-T32 und T32GT positioniert. Profilseitig sieht man kaum Unterschiede zum Vorgänger. Man nutzt das erprobte Profilbild, reduziert leicht den Negativanteil, um mehr slickartige Abschnitte zu generieren, und passt für noch mehr Nassgrip einige Profilrillen im Detail an.

Bridgestone Battlax T33 Vorderreifen
Bridgestone Battlax T33 Hinterreifen

Längere Moleküle – 47% mehr Laufleistung!

Ein zentraler Bestandteil der Weiterentwicklung liegt in der neuen Gummimischung für die hintere Lauffläche. Das neue verschleißresistente Polymer ist deutlich robuster und widerstandsfähiger gegen mechanische Beanspruchung. Die Molekülstruktur ist länger und soll stabiler bleiben, was die mechanische Beanspruchung im Gummi reduziert. Zum Einsatz kommt hier das sogenannte RC-Polymer, ein Bestandteil der Bridgestone-eigenen NanoPro-Tech, das für höhere Abriebfestigkeit und verbesserten Nassgrip sorgt. Diese Technologie trägt entscheidend zur erhöhten Laufleistung und besseren Performance bei wechselnden Bedingungen bei. Hier spielt auch das optimierte Profil eine Rolle, das den mechanischen Stress im Reifen ebenfalls reduziert.

Besonders erwähnenswert ist die neue Gürtelkonstruktion. Die Unterkonstruktion ist dabei wie beim T32. Vorne kommt ein Cross-Belt-System zum Einsatz, während hinten der sogenannte MS Belt verwendet wird. Dabei wird ein einzelnes, kontinuierliches Stahlband um den Reifen gewickelt, wodurch Überlappungen und Nähte entfallen. Dies ermöglicht eine verbesserte Stabilität, ein reduziertes Wärmeaufkommen und eine gleichmäßigere Abnutzung – beides zusammen macht eben die vielseitige Nutzung auf unterschiedlichen Motorradtypen möglich.

Unterm Strich traut sich Bridgestone eine Ansage von 47% mehr Laufleistung zum T32 zu, welches seinerzeit im Grunde er einzige Kritikpunkt am Reifen war. Dies wurde in einem 10.000-km-Dauertest über den Winter eindrucksvoll bewiesen. Der Vorderreifen verlor lediglich rund einen Millimeter in der Mitte, während man hinten noch immer gut zwei Millimeter von der gesetzlichen Verschleißgrenze entfernt ist.

Reifenprofiltiefe & verbrauchtes Nutzprofil – 10.000 km Dauertest
ReifenpositionLinks *MitteRechts *
Neuzustand
Vorderreifen4,0 mm4,2 mm4,0 mm
Hinterreifen7,0 mm7,1 mm7,0 mm
Nach 10.000 Km
Vorderreifen3,3 mm3,2 mm3,5 mm
– 0,7 mm / 1,7 mm– 0,5 mm / 1,9 mm– 0,5 mm / 1,9 mm
29,2 %38,5 %20,8 %
Hinterreifen5,2 mm3,7 mm5,8 mm
– 1,8 mm / 3,6 mm– 3,4 mm / 2,1 mm– 1,2 mm / 4,2 mm
33,3 %61,8 %22,2 %

* gemessen, ¼ aus der Mitte
Verbrauchtes Nutzprofil in % (Basis 1,6 mm Verschleißgrenze)

Der T33 nach 10.000 Kilometern
10.000 Km und noch immer genug Gummi drauf

Praxistest mit vier unterschiedlichen Bikes

Manchmal fragt man sich, wie sich ein ohnehin schon sehr guter Reifen noch verbessern lässt. Der Bridgestone Battlax T32 überzeugte mich bei seiner Präsentation 2021 in Apulien und verhalf mir auf der Honda CB 1000 R zu einigen wundervoll sportlichen Touren. Gerade das neutrale Handling, die gute Nässeeigenschaften sowie die ausgewogene Balance aus Sportlichkeit und Komfort ließen keine Wünsche offen.

Den Nassgriff konnten wir zwar nicht testen, dafür aber alles andere. Wobei! In einer schnellen Kurve floss recht viel Wasser über die Straße. Eine Situation, bei der man sich kurz erschrickt und denkt: „Oh je, das ist zu schnell für Nass“, weil man gerade in einer recht sportlichen Schräglage angeflogen kam – unspektakulär, da rutschte nichts!

Auf vier grundverschiedenen Motorrädern konnte ich den neuen T33 erleben: der agilen BMW F 900 R, dem sportlichen Tourer Suzuki GSX-S 1000 SX, der komfortorientierten Honda NT 1100 und der leistungsstarken Ducati Multistrada V4 S. Vorab sei gesagt: Der T33 harmoniert mit jedem Bike-Typ perfekt, egal ob leichtes Naked Bike oder schwerer Adventure-Bolide.

Den Anfang machte die Honda NT 1100, einer typischen Kilometerfresserin. Der T33 war auch nicht mehr neu, sondern hatte bereits über 1.200 Kilometer von unseren Vorgängern runter. Gleich auf den ersten Metern, raus aus Split und hoch in die Berge, überzeugte er mit einer harmonischen Abstimmung zwischen Vorder- und Hinterreifen – wie aus einem Guss – sowie einer straffen Abstimmung, die dennoch ausreichend Komfort bot. Auf einer flotten Bergstrecke war nur die Schräglagenfreiheit der Honda spaßlimitierender Faktor. Auffällig, im Vergleich zur Erstausrüstung ist das etwas direktere Einlenkverhalten deutlich besser. Gerade in engen Kehren ein echtes Plus.

Am Zweiten Tag dann das Highlight – Magistrale an der Adria. Mit der leichtfüßigen BMW F 900 R ging es auf schnellen Überlandpassagen in Richtung Pag, wo uns eine steinige, fast mondartige Landschaft faszinierte. Gerade in schnellen Wechselkurven fühlte sich der T33 extrem agil und leichtfüßig an, ohne dabei nervös zu wirken. Selbst bei ambitioniertem Herausbeschleunigen und langen, welligen Kurven fuhr der Roadster exakt dorthin, wo man wollte. Mit stoischer Ruhe konnte man auch energischer in die Bremse greifen und tief in die Kurven hineinbremsen, ohne irgendwelche Aufstellmomente zu spüren. Nachdrücklich ging es raus aus den Ecken – das Gripniveau ist für einen „Tourenreifen“ unfassbar hoch. Durch das mehr an Steifigkeit des Vorderrades, könnten sich extrem sportliche Fahrer bei maximaler Schräglage über ein Quäntchen mehr Feedback wünschen – was jedoch den Touren-Charakter des T33 in keinster Weise schmälert.

Der Bridgestone T33 hat mächtig Grip

Wir hatten inzwischen mit der Fähre übergesetzt und fuhren eine nahezu Menschenleere (gibt es selten!) Magistrale hinunter in Richtung Südosten. Schnelle Kurven, enge Ecken, links, rechts, kurz wieder gerade, die Adria immer im Blick, während unsere Schatten durch die untergehende Sonne immer länger wurden – was für ein Landschaftsspektakel!

Hier durfte nun die Suzuki GSX-S 1000 SX ran, ein völlig anderes Bikekonzept, welches sportliche Ambitionen mit Tourentauglichkeit kombiniert. Wieder hatte man von der ersten Kurve an ein durchweg transparentes Gefühl für den Reifen und die Schräglage. Selbst bei hohen Kurvengeschwindigkeiten fährt es sich wie auf Schienen – absolut souverän. Und wenn es mal flotter geradeaus ging, konnten nicht einmal heftige Windstöße von der Seite den Geradeauslauf beeinträchtigen.

Zum Schluss noch ein Drehmoment-Monster: Ducati Multistrada V4 S. Das leistungsstarke Triebwerk verlangt nach einem Reifen, der auch mit 170 PS und 125 Nm zurechtkommt – und genau das bietet der T33. Der Grenzbereich ist sehr hoch angesiedelt und vor allem klar spürbar. Die Rückmeldung in Schräglage ist beeindruckend direkt, was sich vor allem auf zügig gefahrenen Landstraßen bemerkbar macht. Bei forcierter Gangart vermittelt der T33 ein Maß an Sicherheit, wie man es sonst nur von Supersport-Reifen gewohnt ist – nur eben mit dem Komfort eines Tourers.

In vielen Größen erhältlich – sogar für Sportbikes

Bridgestone hat 15 Dimensionen des T33 geplant, wovon bereits zehn im Handel verfügbar sind. Die restlichen fünf folgen im Januar 2026. Damit deckt der T33 eine breite Palette an Motorrädern ab – von sportlichen Tourern über Naked Bikes bis hin zu Crossover-Maschinen. Sogar das ein oder andere Sportbike kann den T33 aufziehen – einzig eine 200er Größe wird es nicht geben. Wer seinen Geldbeutel schonen möchte, kann natürlich weiterhin auf den T32 oder sogar den T31 zurückgreifen. Ob sich das mit der deutlich gestiegenen Laufleistung des T33 unterm Strich rechnet? Der Battlax BT46 wird dafür nun aus dem Programm genommen.

Fazit – Ein echter Alleskönner

Der Bridgestone Battlax T33 ist nicht nur ein würdiger Nachfolger des T32 – er ist eine echte Evolution. In puncto Grip, Stabilität, Handling und Vielseitigkeit setzt er im Sport-Touring-Segment neue Maßstäbe. Ganz gleich, ob auf einem Naked Bike, einem Tourer oder einem Hightech-Reise-Boliden, er überzeugt auf ganzer Linie – selbst bei ambitionierter Fahrweise. Da darf auch bei einem Superbike mal über ihn nachgedacht werden – kurze Aufwärmphase, Nassgrip und hohe Laufleistung!

👉 Impressionen vom Bridgestone Battlax T33 Test in Kroatien

Reifengrößen

VorderreifenHinterreifen
110/80R19 M/C 59V TL
120/70ZR17 M/C (58W) TL
120/70ZR18 M/C (59W) TL
120/70R19 M/C 60V TL

150/70ZR17M/C (69W) TL
160/60ZR17M/C (69W) TL
170/60ZR17M/C (72W) TL
180/55ZR17M/C (73W) TL
190/50ZR17M/C (73W) TL
190/55ZR17M/C (75W) TL

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