Honda hebt die Hornet-Plattform auf Tourenniveau
Vorhang auf für Hondas neueste Sport-Touring-Interpretation: die CB1000GT. Auf Basis der 1000er Hornet präsentiert Honda einen edlen „Gentleman Express“, der kraftvolle Performance mit hohem Langstreckenkomfort kombiniert. Schon beim ersten Auftritt wird klar – hier verschmilzt sportliche DNA mit Reisetauglichkeit auf höchstem Niveau.
Konzept: High-Performance-Tourer mit Hornet-Feeling
Das Entwicklungsziel war klar definiert: „Schneller. Mehr Reichweite. Mehr Komfort.“ Herausgekommen ist ein Bike, das den Charakter der CB1000 Hornet übernimmt, ihn aber konsequent in Richtung Sport-Tourer erweitert.
Die kantige Frontverkleidung mit Doppel-LED-Scheinwerfern wurde im Windkanal (CFD-optimiert) entwickelt, um maximalen Windschutz und zugleich agiles Handling zu garantieren. Dazu kommt eine fünffach verstellbare Windscheibe, die sich mit einer Hand bedienen lässt – und optional in einer höheren Version erhältlich ist.
Ein Blick auf die Ausstattung zeigt: Honda meint es ernst. Seitenkoffer, Heizgriffe, Handprotektoren, Hauptständer, Quickshifter und Tempomat – alles serienmäßig. Dazu das neue 5-Zoll-TFT-Display mit Optical Bonding für perfekte Ablesbarkeit in der Sonne und integrierter RoadSync-Konnektivität für Navigation, Musik und Kommunikation.

Motor: Fireblade-DNA für die Langstrecke
Im Herzen arbeitet der bekannte Reihenvierzylinder aus der CBR1000RR Fireblade (Modelljahr 2017) – überarbeitet für mehr Laufruhe, Drehmoment und gleichmäßige Leistungsabgabe.
- Leistung: 150 PS (110,1 kW) bei 11.000 U/min
 - Drehmoment: 102 Nm bei 8.750 U/min
 - Gewicht: 229 kg (vollgetankt)
 - Tankvolumen: 21 Liter
 - Verbrauch: 6,0 l/100 km → Reichweite über 340 km
 
Der Motor liefert sicher einen linearen, kraftvollen Durchzug – typisch Honda – und ist auf entspanntes, kontrolliertes Fahren auch mit Sozius ausgelegt. Das Sechsganggetriebe wurde überarbeitet, die Gänge 2–5 kürzer übersetzt, der sechste für niedrigere Drehzahlen bei Autobahntempo.
Dank Anti-Hopping-Kupplung und Quickshifter mit Blipperfunktion schaltet die GT butterweich – ganz gleich, ob sportlich oder tourig. Denn bei der Fireblade oder CB1000 Hornet arbeitet der Schaltautomat hervorragend.

Elektronik: Intelligente Unterstützung in Echtzeit
Das Herzstück des Elektronik-Pakets ist eine Sechsachsen-IMU, die alle Bewegungen des Motorrads in Echtzeit misst.
Damit steuert die GT:
- das Throttle-by-Wire-System,
 - die HSTC-Traktionskontrolle,
 - das Kurven-ABS,
 - sowie die Dämpfungscharakteristik der Showa EERA™-Federung.
 
Vier vorkonfigurierte Fahrmodi (Sport, Standard, Tour, Rain) sowie ein User-Modus erlauben die individuelle Abstimmung von Leistungsentfaltung, Motorbremse und Traktionskontrolle – jeweils dreistufig einstellbar.

Fahrwerk: Elektronische Showa-EERA™-Fahrwerksgeneration
Die CB1000GT ist das erste Modell der Hornet-Plattform mit der elektronisch gesteuerten Showa EERA™-Federung.
Diese passt sich alle 15 Millisekunden an Fahrbahn, Geschwindigkeit und Schräglage an und reagiert damit deutlich feiner als ein manuelles Setup.
Vier Federungs-Modi stehen zur Wahl:
- STD – neutrales Handling für alle Alltagssituationen
 - SPORT – strafferes Setup für schnelle Landstraßen
 - RAIN – weichere Dämpfung, feinfühliges Ansprechen
 - TOUR – hohe Stabilität bei Beladung oder Soziusbetrieb
 
Die Federvorspannung hinten lässt sich elektronisch in 24 Stufen während der Fahrt anpassen.
Vorne arbeitet eine 41-mm-Upside-Down-Gabel, hinten eine Pro-Link-Schwinge aus Aluminiumguss, 16 mm länger als bei der Hornet, für mehr Stabilität bei Tempo und Gepäck.
Dazu Nissin-Vierkolben-Radialbremssättel mit 310-mm-Doppelscheiben vorn, 240-mm-Einzelscheibe hinten – und natürlich Kurven-ABS.

Fahrposition & Ergonomie
Mit einer Sitzhöhe von 825 mm, einem Radstand von 1.465 mm und 25° Lenkkopfwinkel sitzt man angenehm aufrecht und zugleich aktiv – typisch für den Crossover-Charakter.
Das überarbeitete Heck bietet mehr Platz und Komfort, die Polsterung wurde um 15 mm (Fahrer) bzw. 39,5 mm (Sozius) erhöht.
Ein wesentlicher Komfortpunkt: die Windabschirmung. In Kombination mit den Seitenkoffern (37 L links, 28 L rechts) entsteht eine klare Tourenlinie – edel, funktional und langstreckentauglich.

Ausstattung & Details
Serienmäßig mit dabei:
- Seitenkoffer (65 L Gesamtvolumen)
 - Tempomat & Heizgriffe
 - Handprotektoren & Hauptständer
 - Smartkey-System mit HISS-Wegfahrsperre
 - USB-C-Ladebuchse im Cockpit
 - ESS-Notbremswarnsystem (Blinksignal bei Vollbremsung)
 - selbstabblendende Blinker
 - LED-Lichtanlage rundum
 
Die RoadSync-Konnektivität ermöglicht Turn-by-Turn-Navigation, Telefonie, Musik & Wetterdaten, gesteuert über den Vierwegeschalter links.
Umwelt & Materialien
Honda setzt bei der CB1000GT erstmals auf nachhaltige Materialien: Die Windscheibe besteht aus Durabio™, einem Biokunststoff aus Biomasse, während Sitzunterschalen aus recycelten Kunststoffen gefertigt sind – Teil der Honda-Strategie „Triple Action to Zero“.
Leider nicht Tirol-tauglich
Mit einem Standgeräusch von 97 dB(A) ist die CB1000GT offiziell nicht Tirol-tauglich. Damit fällt sie unter die aktuelle Lärmbeschränkung in den Tiroler Bezirken Imst, Reutte und Innsbruck-Land, wo Motorräder über 95 dB(A) nicht fahren dürfen. Für Alpen-Tourenfahrer ist das ein klarer Nachteil – aber auch ein Punkt, über den sich Honda künftig Gedanken machen dürfte.
Farben & Zubehör
Drei Farbvarianten stehen zur Wahl:



Dazu bietet Honda ein breites Zubehörprogramm mit drei Paketen:
- Komfort-Paket (hohe Scheibe, Komfortsitze, Nebellampen),
 - Sport-Paket (Bugspoiler, Tankprotektor, Felgendekor)
 - und Urban-Paket (Topcase 50 L, Rückenpolster, Alarmanlage).
 
Optional: Akrapovič-Slip-On, Gilles-Frästeile, Tanktaschen, Windabweiser und viele weitere Teile.
Fazit
Die Honda CB1000GT hat das Zeug, ein echter Volltreffer zu werden – denn endlich verbindet auch Honda sportliche Power mit echter Reisetauglichkeit. Gewohnt hochwertig verarbeitet, mit einem vielversprechenden Showa-EERA-Fahrwerk, durchdachter Ergonomie und reichlich Ausstattung ab Werk – hier steht ein Tourer, der Leistung und Komfort sicher perfekt vereint.
Für Alpenfans gilt allerdings, Augen auf bei der Routenwahl, denn beim Standgeräusch ist die GT leider über 95 dB(A) – aber dennoch werden die Alpen ein ideales Revier für sie sein.
Motorseitig ist die 2017er Fireblade-Basis auf jeden Fall eine Top Wahl: kultiviert, druckvoll und technisch ausgereift. 150 PS, sattes Drehmoment und diese typische Honda-Laufkultur – genau die Mischung, die auf langen Etappen begeistern werden.
Und vielleicht ist genau das der schönste Gedanke: Mit der CB1000GT kann der Fireblade-Fan „erwachsen werden“, ohne seine Leidenschaft zu verlieren. Erst die kompromisslose Fireblade, dann das sportliche Naked-Bike – und jetzt der Schritt zur komfortablen CB1000GT. Die Power, die Emotion und der Sound stammen aus demselben Herzen – nur jetzt in einem Motorrad, das auch die großen Distanzen liebt.
Ein echter Gentleman Express – mit Fireblade-Seele.

		
		
		
		
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