Bereit für die Front Row? Neue Triumph Speed Triple 1200 RS

Das nenne ich mal eine Ansage von Triumph für 2021! Komplett neue Speed Triple mit 180 PS, 125 Newtonmeter und Elektronik die keine Wünsche offen lassen werden. Dazu noch edel ausgestattet in der RS Version und weiterhin ein unverwechselbares Design. Das Triumph hier nachlegen musste war schon allein wegen EURO5 klar, aber dass die Briten so einen Hammer auflegen – wow!

Mit 180 PS voll dabei

In wenigen Wochen wird eine komplett neu entwickelte Speed Triple RS bei den Händlern auf uns warten. Mit dieser neuen Generation gehen die Engländer auf´s Ganze! Nach 16 Jahren 1.050 Kubikzentimeter wird ordentlich Volumen im Triple Aggregat aufgebaut, sodass die Speedy sich nun als 1200er mit 1.160 Kubikzentimeter bezeichnen darf. Dieser Schritt war auch bitter nötig, will man weiter mit den Power Naked Bikes der Welt eine Rolle spielen. Nicht dass die 150 PS der aktuell Speed Triple zu wenig gewesen wären, aber Emotion und Kaufentscheidung fällt eben auch am Stammtisch wo 180 PS bei 10.750 Touren gepaart mit 125 Newtonmeter Spitzenleistung bei 9.000 Touren eben Trumpf sind.

180 PS werden ihre Spuren hinterlassen

Das Dreizylinder Triebwerk ist mit den Erfahrungen aus der der Moto2 von Grund auf neu entwickelt worden und hat trotz Hubraumanstieg 7 Kilogramm abgespeckt. Dabei schaffte man im Inneren eine Massenträgheitsreduktion um 12 Prozent, wodurch unter anderem eine feinfühligere Gasannahme und spielerischeres Hochdrehen bereits 650 Touren früher erreicht wird. Dazu versprechen die Entwickler, den von mir immer wieder hoch geloben, gänsehautfähigen Triple-Sound mit süchtig machenden Ansauggeräuschen.

Hoch interessant werden die 180 PS in Verbindung mit fahrfertigen 198 Kilogramm. Dazu wandert die Auspuffanlage wieder an die Seite, was zum einen das Federbein vor Abwärme schont und die Massen deutlich tiefer und zentraler platziert – wobei dieser Aufwand ohne EURO5 Norm sicher nicht zwingend nötig gewesen wären. Also liebe Underseat-Auspuff-Fans, da müsst ihr leider durch. Dafür könnt Ihr nach Aussage der Triumph-Verantwortlichen, die „agilste, präziseste und dynamischste Speed Triple aller Zeiten“ genießen.

Neue Information und Leitzentrale

Ein echter Augenschmaus wird das neukonzipierte 5-Zoll-TFT-Display werden. Hier gibt´s nun noch mehr Möglichkeiten der Individualisierung sowie der sehr gut gelungen Integration des serienmäßigen „My TRIUMPH“ Connectivity-System. In Verbindung mit einem gekoppelten Mobiltelefon und der entsprechenden App, gibt´s Zugriff auf Pfeilnavigation im Display, Steuerung einer GoPro sowie Telefonsteuerung und Bedienung von Musikwiedergabe. Alles natürlich simpel über die Lenkerarmaturen steuerbar. Dazu verspricht Triumph eine noch reflexionsärmere Oberfläche als beim eh schon guten Display der aktuellen Street oder Speed Triple.

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Elektronik mehr als State of the Art

Elektronik satt gibt´s aber nicht nur im Display. Die 2021er Speed Triple 1200 RS wartet mit weiteren Hightech Elektronik auf. So hat die RS nun serienmäßig einen Schaltassistenten mit (lange ersehnt) Blipper Funktion, der dank eines neuen, variablen Positionssensors, sanfter und präziser das Schalten beim Beschleunigen und Verzögern unterstützen soll.

Zusätzlich sichert nun ein sogenanntes „Optimised Cornering“ ABS das Bremsen in Schräglage ab. Dazu benötigt es eine 6-Achsen-Inertialmesseinheit (IMU), die kontinuierlich die Beschleunigungswerte für Rollen, Nicken und Gieren überwacht, um die Schräglage zu berechnen und so die optimale Bremskraft für jede Situation bereithält. Auf was ich gespannt bin ist die nun kombinierte Vorder- und Hinterradbremse, welche je nach Bremsmanöver für Stabilität und Ruhe im System sorgen soll. Im vergleich zu manch anderen Herstellern, kann die Hinterradbremse jedoch ohne Kopplung nach vorne betätigt werden, was gerade auf der Rennstrecke seine Vorteile bringt.

Was bei diesen Leistungswerten nicht fehlen darf, ist eine schräglagenabhängige Traktionskontrolle, die natürlich auch mit der neuen IMU angesteuert wird und kontrollierte Slides zulassen soll. Für alle die puristisch ihren Spaß haben wollen, kann die TC auch deaktiviert werden. Ebenso hat man die Möglichkeit in den unterschiedlichen Modi („Rain“ – hier hat sie nur 100 PS, „Road“, „Sport“ und „Track“), die Eingriffswerte separat zu justieren.

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Auch sehr spannend wird die neue Wheeliekontrolle werden, die durch optimierte Algorithmen präzise den Drang des Vorderrades gehen Himmel einbremsen und halten soll. Dies verspricht coole Wheelie-Fahrten auch ohne Stunterfahrung.

Natürlich können Race-Track-Fans, einen extra „scharfen“ Track-Moduls auswählen/einrichten und so aller Helferlein konfigurieren. Die Einstellungen der Fahrmodi lassen sich natürlich auch wie gewohnt während der Fahrt auswählen.

Gestartet wird die Speedy per Keyless-Go, also muss man nur den Schlüssen bei sich tragen und kann einfach loslegen. Dabei hat man es nun auch geschafft, den Tankdeckel Keyless zu öffnen, was bei der Alten immer ein Ärgernis war, da hier der Schlüssel benötigt wurde.

Was bei der ganzen Elektronik und Ride-by-Wire einfach umsetzbar ist, ein Tempomat. Braucht man nicht wirklich, wenn man ihn hat, will man ihn aber nimmer missen. LED Leuchtmittel rundrum, sind natürlich ebenso Standard bei solch einem High-Performance-Bike wie eine leichte Lithium-Ionen-Batterie.

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Auf Angriff – nicht nur mit der neuen Sitzposition

Platz nimmt der oder die Speedy Treiber in 830 Millimetern Höhe und greift dabei etwa 13 Millimeter breiter an den edel gearbeiteten Lenker. In Verbindung mit etwas weiter nach innen verlegter Fußrasten, entsteht ein deutlich besserer Kontakt zum Bike und somit sensibleres Gefühl. Dazu wurde hierdurch etwas mehr Schräglagenfreiheit geschaffen. Alt-Speedy-Fahrer wissen wovon ich sprechen und haben sicher ihr Schuhwerk nicht nur einmal angekratzt.

Um die entsprechende Dämpfung kümmert sich RS typisch, edelstes Fahrwerksmaterial aus Schweden – jeweils Öhlins TTX36 Doppelrohr-Monoshock hinten und NIX30 Upside-Down-Gabel vorne. Dabei wurde bei der Auslegung wert auf eine „Rennstreckenspezifikation“ gelegt. Ein semiaktives Fahrwerk hat man sich allerdings eingespart, da Nutzen zu Aufwand als eher gering eingestuft wurde. Aus meiner Sicht vollkommen richtig, da so sicher der Preis und das Gewicht gestiegen wären, Performance-technisch man mit der aktuellen Kombination in 99% der Fälle aber gleich unterwegs ist.

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Verzögert wird die 1200er Engländerin weiterhin mit Italienischem Material in Form von Brembo  Stylema® Radial-Monobloc-Bremssättel vorne, die in 320-mm-Bremsscheiben beißen und einem Zweikolben-Hinterradbremssattel.

Reifentechnisch wird auch klar in welche Richtung die Speed Triple 1200 RS gehen soll. Denn zum einen wird sie mit Hypersportlichen Metzeler Racetec RR ausgeliefert. Alternativ dürfen auch Pirelli Diablo Supercorsa SC2 montiert werden.

Fairer Preis und durchdachte Zubehörpalette

Das komplett in Thailand gefertigte Bike soll Mitte März in zwei Farben – Sapphire Black, mit roten und silbernen Grafiken, oder Matt Silver Ice, mit schwarzen, silbernen und gelben Grafiken – beim Händler stehen und faire 17.500 Euro kosten. Triumph bietet auch hier 2 Jahre Hersteller-Garantie plus 2 Jahre Anschlussgarantie an und möchte alle 16.000 Kilometer das Bike zur Wartung haben.

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Die Zubehör Tabelle ist mit 35 Teilen überschaubar gut, wobei ich persönlich sofort zur Fly-Screen-Cockpitverkleidung sowie der getönte Fly-Screen-Scheibe greifen würde. Wertet das Bike optisch weiter auf, gibt der neu geschalteten Scheinwerferpartie mit ihren markanten Tagfahrlichtern noch mehr Charakter und schützt Fahrer und Beifahrer sicher vor nervigen Windeinflüssen.

Fazit

Spektakulär! Triumph ruht sich nicht auf dem Erfolg ihrer Speedy aus und legt mächtig nach. Mit der aktuellen hatten die Briten schon bewiesen, dass sie edle und unheimlich fahrbare Power-Bikes bauen können. Wenn die Speed Triple 1200 RS mit diesen Daten und Werten ihre Tradition fortsetzt, dann wartet 2021 ein grandioses Power-Naked-Bike auf uns.

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Technische Daten der Triumph Speed Triple 1200 RS auf der nächsten Seite.

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