Flügelpower für das Honda Superbike-WM-Team

Gut 2 Wochen vor dem ersten Rennen zur Superbike Weltmeisterschaft auf Phillip Island, präsentierten Stefan Bradl und Nicky Hayden ihr neues Arbeitsgerät im Salzburger Hangar-7.

Mit RedBull hat das Team um Ronald ten Kate und Honda Racing sicher einen der Medial präsentesten Partner gewonnen. Nun geht es in den kommenden Wochen drum, den beiden Champions aus der MotoGP ein siegfähiges Bike hin zu stellen so der Teamchef bei der Präsentation, die Live auf Facebook übertragen wurde.

Die neue Honda Fireblade im kompletten RedBull Kleid kann sich absolut sehen lassen. Insbesondere mit Routinier Nicky Hayden und einem Stefan Bradl für die Zukunft, sei das Superbike-Projekt sehr gut aufgestellt so der Motorcycle Racing Communications Director Carlo Fiorani.

Die beiden Honda Fireblade SP-2 Superbikes im RedBull Kleid mit Ronald ten Kate, Nicky Haydon, Stefan Bradl und Marco Chini (von links)

Bei allem Glamor darf man nicht verschweigen, dass das Bike aktuell nur optisch richtig gut da steht. Darunter gibt es noch eine Menge an Aufgaben zu erledigen um ein wirklich konkurrenzfähiges Arbeitsgerät den beiden coolen Racern hinzustellen.

Die Jungs von Ten Kate arbeiten quasi seit 6. Januar – hier kamen die Fireblades erst in Holland beim Team an – rund um die Uhr. Ronald ten Kate ist aber zuversichtlich, dass sie für die ersten Überseerennen ein gutes Bike hinbekommen werden, da in den ersten Test deutlich wurde, dass die Fireblade leichter, besser und deutlich stärker sei als die Vorgängerin nach gut 8 Jahren Entwicklung im Team. Für die Rennen in Europa kündigte er auch gleich ein starkes Motorenupdate an.

Größtes Thema der letzten Testtage war sicher der „mangelnde Grip“, den Stefan Bradl gleich zu Beginn bemerkte. Grip sei allerdings noch nie ein Problem der Honda gewesen, was auch die Zeiten der vergangenen Saison zeigten, gerade gegen Ende der Rennen mit abbauenden Reifen. Also musste das Problem wo anders liegen so Ronald ten Kate. In der Tat, denn die Techniker sind sich einig, falsche bzw. veraltete Software brachte die Regelkreise aus dem Takt und verhinderten den möglichen Vortrieb. Stefan Bradl verglich das Problem mit einem simplen iPhone-Update, was es wohl auch ist.

Im Gespräch mit Honda’s WorldSBK Operations Manager Marco Chini und Teamchef Ronald ten Kate (von links)

Ronald ten Kate und Marco Chini (Honda’s WorldSBK Operations Manager) gaben noch weitere Einblicke in den technischen Stand der Bikes. 7 Motoren dürfen 2017 verwendet werden, sodass hier in der Tat einige Updates möglich seien. Nach dem ersten Rennen Ende Februar, soll die Gabel durch eine neue ersetzt werden. So soll auch die Schwinge nur in Down Under zum Einsatz kommen. Der dieses Jahr endlich wieder an Board genommen Partner Akrapovic wird seine Anlage abhängig vom Motorentuning anpassen und optimieren. Hier sein man aktuell bereits bei der 13.Version angekommen.

Bei der Bremse vertraut das Team weiter auf ihren langjährigen Partner Nissin mit dem man einfach nur gute Erfahrungen seit nun mehr 12 Jahren hätte. Selbst Nicky Hayden, der beim Einstig ins Team hierauf ein kritisches Auge geworfen hatte, war nach einigen Testfahrten überzeugt. Was man grundsätzlich wissen muss bzw. recht interessant ist, dass die Bremsendurchmesser entsprechend des Streckenlayout angepasst werden. So wird zum Beispiel auf Phillip Island eine deutlich kleiner Scheibe gefahren (um die rotierenden Massen zu reduzieren) wie auf Kursen mit extremem Bremseneinsatz.

Ronald ten Kate: „Wir wollen 2017 schon Rennen gewinnen“

Stefan Bradl auf seinem neuen Arbeitsgerät für 2017

Stefan Bradl: „Es ist großartig wieder zurück bei Honda zu sein – Rückkehr in die Heimat. Mein erstes Bike war eine Honda und selbst als Werksfahrer bei Aprilia – jetzt kann ich es ja sagen – bin ich zuhause trotzdem Honda gefahren.“

„Die Superbike WM ist für mich eine große Herausforderung durch mehr Fahrer und vor allem guten Fahrern, durch 2 Rennen am Wochenenden und einem anderen Rennsetting.“

„Kawa und Duc sind sicher die Anwärter auf den Titel.“

„Laguna Seca war sicher mein Highlight in der MotoGP. Mein Ziel hier ist es in der Endabrechnung mindestens auf Platz 5 oder 6 zu liegen.“

„Eine Rückkehr in die MotoGP ist natürlich nicht ausgeschlossen, steht aber bis 2018 nicht auf dem Plan. Sollte ich gefragt werden, so würde ich es mir natürlich überlegen. Im Vergleich zur MotoGP ist in der Superbike natürlich mehr Bewegung im Fahrzeug, aber lang nicht so viel wie ich dachte. Reifen sind das große Fragezeichen. Ein geiles Erlebnis waren die Qualifier, die gehen eine Runde, keine Kurve mehr, aber in der Richtig!“

Nicky Hayden auf seinem CBR1000RR Fireblade SP2 für 2017

Nicky Hayden: „Für die Rennstrecke benötige ich kein elektronisches Fahrwerk. Das hilft mir nur auf der Straße. Im Rennbetrieb möchte ich immer die von mir gewählte Einstellung haben.“

„Wir haben wenig Zeit am Rennwochenende, sodass Teamarbeit mit Stefan extrem wichtig ist um ein optimales Bike hin zu stellen.“

„Vermisse die Atmosphäre der MotoGP. Habe auch keine wirklichen Freunde im Fahrerlager, wobei wir uns alle sehr schätzen. Hoffe, das Vale Champion wird, was gegen die Jungen wilden aber sehr schwer werden wird.“

„Möchte als erster beide Meisterschaften gewinnen, MotoGP und Superbike WM.“

Am Abend präsentierten sich die Zwei Jungs dann noch in der Sendung „Sport & Talk aus dem Hangar 7“ auf Servus TV und sprachen mit Moderator Christian Brugger in einer lockeren Atmosphäre über sich, das Bike, ihre Pläne, ihre gemeinsamen Battles und dem Ziel Honda wieder ganz nach oben zu bringen in der Superbike Weltmeisterschaft.

Die Honda CBR1000RR Fireblade SP-2 von Nicky und Stefan bei „Sport & Talk aus dem Hangar 7“ auf ServusTV

Text:
Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘

Bilder:
Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘


1 Kommentar

  1. Das Bike sieht echt geil aus! Und die zwei Jungs lassen es bestimmt ordentlich qualmen :)

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