KTM macht in den letzten Jahren irgendwie alles richtig. Inzwischen haben sie eine klare Segmentierung und bietet von kompromisslos bis sanft, für Einsteiger und Aufsteiger, sowie für Erfahrene alles an. In Hinblick auf Euro 5 waren nun einige Überarbeitungen notwendig, die mehr als „nur“ wurden.
1290 Super Duke R – das Biest wird handlicher
Seit gut 5 Jahren ist das Biest – wie KTM ihre Super Duke von Beginn an nannte – auf unseren Straßen unterwegs. Sie hat inzwischen eine extrem große Fangemeinde in der auch etliche ex-Supersport-Fahrer „rübergewechselt“ sind und nun mächtig Leistung und aufrechtes sitzen genießen.
Für 2020 und mit Blick auf Euro 5, mussten die Österreicher jedoch Hand anlegen und ihren V2 für die Zukunft wappnen. Beim schnellen hinsehen sieht man zwar nur ein Facelift hinter dem aber deutlich mehr steckt!
So wurde das Fahrwerk komplett neu aufgebaut und nun hinten nicht mehr direkt, sondern über eine Umlenkung verbaut. Dies bietet einfach mehr Möglichkeiten in der Abstimmung und Positionierung. Um Euro 5 zu erreichen war es leider auch notwendig die Abgasführung zu ändern um das entsprechende Volumen zu erreichen. Darüber hinaus besteht das Heck nun nicht mehr auf einem Gitterrohr, sondern aus einem Gussteil. Da Motoraufnahme und Gitterrohr auch angepasst werden musste, war auch eine neue Schwinge notwendig um die 140 Newtonmeter bei 8.000 Touren und 180 PS bei 9.500 Touren adäquat auf die Straße zu drücken.
Ausstattungsseitig fehlt es an nichts und auch die Sitzhöhe und Beinwinkel blieben gleich. Nur der Tank verlor 2 Liter Volumen und fasst nun 16 Liter. Imposant ist, dass trotz des mehr an Auspuff das Trockengewicht nochmals um 6 Kilo auf 189 reduziert werden konnte.
890 Duke R – es muss nicht unbedingt das Biest sein
Wem die 1290 Super Duke zu mächtig ist, die 790 Duke aber dann doch zu sanft, der kann nun bei KTM zur 890 Duke R greifen. Mit 121 PS bei 9.250 Touren und einem satten Drehmoment von 99 Newtonmetern bei 7.750 Touren, hat man ordentlich Power unterm Hintern. Geschaltet wird leider manuell, wobei ein Quickshifter optional erhältlich ist. Serienmäßig verbauen die Mattighofener jedoch eine Anti-Hopping-Kupplung
Platz findet man recht sportlich frontorientiert in 834 Millimetern Höhe. Die 890er steht auf edlen WP-Fahrwerkskomponenten mit einer voll einstellbaren 43-USD-Gabel und 140 Millimetern Federweg und einem einstellbaren Federbein mit 150 Millimetern Federweg. Verzögert wird nun mit aktuelle Stylema Brembo 4-Kolben-Bremssätteln, die auf 320 Millimeterscheiben zugreifen.
Kurven-ABS und eine schräglagenabhängige Traktionskontrolle gehören inzwischen auch zum Standard. Optional kann man noch einen „Supermoto-Modus“ und Motorschlupfregelung dazunehmen. Eine Ansage sind auch die Reifen der Erstausrüstung! Hier kommen Michelin Powercup 2 zum Einsatz.
390 Adventure – nun auf für´s Adventure gerüstet
Power ist durch, was kommt für den Nachwuchs und die A2 Klasse? KTM erweitert hier 2020 ihre 390er-Reihe mit einem Adventurebike. Damit kann der Nachwuchs nun auch standesgemäß mit den Eltern auf Adventuretour gehen. Aus den 373 Kubikzentimeter Einzylinder, kommen 44 PS bei 9.000 Touren und ordentliche 37 Newtonmeter raus. Mit 158 Kilogramm Trockengewicht ist sie zwar 9 Kilo schwerer als ihre Duke-Schwester, aber angesichts einer sehr guten Ausstattung – unter anderem WP Gabel und Federbein, 19 Zoll vorne, 17 Zoll hinten – immer noch gut unterwegs. Fahrfertig kommt man zusammen mit dem 14,5 Liter fassenden Tank dann auf 172 Kilo. Kleines Manko, wie bei allen Reiseadventures, ist die Sitzhöhe mit 855 Millimetern. Sie fällt zwar nur eine gute Schenkelweite nicht so ins Gewicht, dennoch braucht der Pilot eine gewisse Beinlänge. Absoluter Benchmark ist das abschaltbarem Bosch 9.1 MP Two Channel ABS und die Traktionskontrolle – beides Serienmäßig.
790 Adventure R Rally – Rallay-Sport für 500 Kunden
Wer noch was Besonderes für´s Gelände sucht, der kann 2020 zur KTM 790 Adventure R Rally greifen. Das Modell ist auf 500 Geräte limitiert und bietet alles was man im Langstrecken-Rally-Sport so alles braucht. Das Spezialversion basiert auf der normalen Adventure R mit ihrem 95 PS Zweizylinder. Optimiert wurde sie durch edle WP XPLOR PRO-Federelemente. Federwege stieg vorne und hinten um 30 auf nun 270 Millimeter. Dadurch wuchs auch die Sitzhöhe am 910 Millimeter(!). Dazu gibt´s noch einen schicken Akrapovic-Endschalldämpfer, Tankschutz aus Kohlefaser, Quickshifter, Renn-Sitzbank sowie Rally-Fußrasten.
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