Race-Fireblade 2.0 – Neue Zeiten in Brünn

Vergangenes Jahr machte meine 2008er Fireblade leider im Cup-Rennen in Most nach über 40.000 Kilometern schlapp. Im Herbst dann der innere Kampf, was tun? Aufhören? Bike nochmals revidieren? Irgendwas Neues suchen? Dann ein tolles Angebot für eine Standard SC77 mit Tageszulassung – danke Achim Trinkner! Also reifte vor Weihnachten der Plan eine aktuelle Fireblade für die German Moto Masters aufzubauen und auch 2019 wieder an den Start zu gehen. Vergangenes Osterwochenende war es dann soweit, 4 Tage Brünn incl. GMM 1000ccm Lauf 1 und 2.

Meine Race-Fireblade mit wenigen aber tollen Modifikationen

Wie immer wurde die Vorbereitungszeit knapp und so war die Maschine zwar fertig, auf der Rolle auch teilweise bereits eingefahren, Asphaltkilometer sah sie bisher aber noch nicht. Somit war es spannend, ob das Gerät auch wirklich funktionieren würde. Ten Kate Racing hatte ihre Software mit entsprechender Anpassung des Kabelbaums und der Verlegung des 5-Achsen-Bosch-Gyko-Sensors MM5.10 vorgenommen und HRP legte Hand ans Fahrwerk an. Hier machte ich mir weniger Gedanken, denn die Holzhauer-Fahrwerke funktionierten bisher immer tadellos und Jens Holzhauer kennt das Gewicht was es zu dämpfen gilt.

Es ist angerichtet – am Morgen des 1.Tages und dem ersten Rollout

Ich lies mich ich in Gruppe C einteilen, da ich die ersten 3 Turns nicht mehr wie 8.000 Touren fahren wollte – echt hartes Brot, auf der Start-Ziel entspannt im 6.Gang rumzurollen! Aber sie funktionierte schon mal sehr gut, alle verbauten Teile passten perfekt und 2 Schrauben, die nicht so recht halten wollten, bekamen zum Mittag nochmals Loctite verpasst. Nach der Mittagspause ging es dann etwas flotter zur Sache, wobei ich noch immer nicht weit über 10.000 Touren drehte und voll durchzog – reichte aber immerhin für ne 2:21. Abends dann nochmals frische Öl ins Aggregat – hätte es nicht gebraucht, aber sicherer ist sicher – und meine „Slickrestbestände“ gewechselt.

1.Turn mit der Neuen und gleich ein tolles Bild von René

2.Tag, erste Qualisession stand an und endlich durfte Vollgas gegeben werden. Schnell war klar, wie weit die Einstellungen der Elektronik runtergesetzt werden können und so purzelten auch die Zeiten Turn um Turn. Fahrwerk passte gigantisch gut und ich kam spielerisch einfach mit der Fireblade um den Kurs. Einziges Problem – ich hätte sie anders übersetzten müssen! So musste ich auf Start-Ziel zum Beispiel im 2.Gang rausziehen und kam am Ende gerade mal in den 5. Gang. Hier muss unbedingt nachgebessert werden für Most! Ist Gott sei dank auch einfach möglich, da im Sport-Kit die Übersetzung wie auch der Reifenumfang (gar nicht einfach den immer zu bekommen) extrem einfach einstellbar ist. Abends dann noch schnell das Bike putzen und mit Meddes ein paar tolle Fireblade Bilder im Sonnenuntergang schießen – nur zwei SC77 waren am Start bei über 200 Teilnehmer – schade!

2x SC77 bei über 200 Teilnehmer – dafür aber ne schöne von Meddes

3.Tag, 4 Truns vor dem Rennen nochmals eingerollt mit dauerhaften Zeiten zwischen 2:14 und 2:15. Am Nachmittag dann das erste Rennen von P19 aus. Zwar hatte ich mal den Start geübt, um die Kupplung zu erfühlen, doch wo es drauf ankam klappte es nicht so richtig. Also ging es erst mal ein paar Plätze nach hinten, die man sich erst mal wieder zurückholen musste. Am Ende stand der undankbare P16 auf der Laufliste, was leider einen Platz hinter den Punkten ist – grrrrr. Die Pace im Rennen war aber mit 2:14.561 ganz ok und gut 3,5 Sekunden schneller als noch mit der Alten im Vorjahr.

Lässt sich spielerisch um die Ecken in Brno dirigieren

4.Tag, Morgens wieder 3 Turns zum eingrooven und Start über. Hoch motiviert ging es dann mit neuen Bridgestone Gummis an den Start – Ergebnis? Start richtig verhauen und auf der Außenbahn war der Weg versperrt. Brauchte dann erst mal eine Runde um den Ärger in und über mich aus dem Kopf zu bekommen und wieder ging´s dem Feld hinterher und am Ende wurde es nur P17! Hatte zwar noch 3 mal angesetzt die #106 Philipp Wippermann auf seiner Aprilia RSV4 zu knacken, aber der Schuft machte, nachdem er im Omega mein Vorderrad sah, ordentlich die Türen zu. Schade und selber schuld! Am Bike lang´s jeden Falls nicht. Mit einer 2:14.299 hätte ich mit nem guten Start sicher um Platz 14 kämpfen können.

Nach dem verhauenen Start, musste einiges aufgeholt werden

Sicher wäre mehr drin gewesen, doch unterm Strich bleibt die Gewissheit, dass ich mit der Neuen besser mithalten kann und mit ein paar Modifikationen sicher noch Konkurrenzfähiger werde. Was auf jeden Fall extrem Positiv zu erwähnen ist – die Fireblade lässt sich sehr spielerisch und mit wenig Kraftaufwand um den Kurs bewegen, was bei solch einem langen Rennwochenende hilft.

Bilder vom German-Moto-Masters Osterwochenende in Brünn

Bilder: Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘, René Unger ‚Racepixx‚, Meddes

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