Ducati auf der EICMA 2016

Heimspiel im Teatro Nazionale Mailand. Ducati eröffnete quasi die Eicma mit ihrer Pressekonferenz und Präsentation der vielen Neuheiten am frühen Nachmittag. In perfektem Ambiente ging es um „More than red“. CEO Claudio Domenicali führte gewohnt lässig durch´s Programm und starte gleich mit den jüngsten Siegen in der MotoGP und Superbike WM – mit Andrea Dovizioso und Chaz Davies.

Ducatis CEO Claudio Domenicali bei einem lockeren Plaus mit seinen MotoGP und Superbike WM Siegern Andrea Dovizioso und Chaz Davies
Ducatis CEO Claudio Domenicali bei einem lockeren Plaus mit seinen MotoGP und Superbike WM Siegern Andrea Dovizioso und Chaz Davies

Kein Hersteller hat so viele Scrambler im Programm wie Ducati, und kein Hersteller vermag es das coole Gefühl so zu transportieren wie die Italiener. Gut, Triumph kann hier noch mithalten, aber der Inbegriff eines Scramblers verbinde ich mit den Jungs aus Bologna.

Mit dem Scrambler Café Racer geht das sechste Scrambler-Modell von Ducati an den Start. Black Coffee mit schwarzem Rahmen, goldenen Felgen, stilgerechtem Aluminium-Stummellenker, einen abgedeckten Beifahrersitz und 17 Zoll-Räder, machen den Café-Racer zu einem echten Hingucker. Da kommen auch endlich die Retro-Fans auf ihre Kosten.

Scrambler Café Racer - mit dem ist jeder Retro-Fan gerüstet
Scrambler Café Racer – mit dem ist jeder Retro-Fan gerüstet

Der Scrambler Desert Sled geht dafür in eine andere Richtung. Mit dem „Wüstenschlitten“ steht ein absolut Geländetaugliches Gerät vor uns, dessen Rahmen deutlich verstärkt und die Hinterhand verlängert wurde. Der Federweg wurde um 200 Millimeter verlängert und die Sitzhöhe auf 860 Millimeter gelegt. In Kombination mit dem 19 Zoll-Vorderrad sicher ein cooler Wüstenflitzer.

Der "Wüstenschlitten" Ducati Scrambler Desert Sled macht sicherlich auch auf Asphalt ne gute Figur
Der „Wüstenschlitten“ Ducati Scrambler Desert Sled macht sicherlich auch auf Asphalt ne gute Figur

Angetrieben werden diese beiden Scrambler von einem Desmodue Zweizylinder-L-Motor mit 803 Kubikzentimeter und 75 Pferdestärken.

Multistrade – ein Inbegriff für eine große Reiseenduro. 2017 wird mit der Multistrada 950 auch etwas kleiner und dynamischer Reisebegleiterin im Angebot sein. Sie wird vom Testastretta 11° Zweizylinder-Motor mit 937 Kubikzentimeter, 113 PS und 96,2 Newtonmetern angetrieben, besitzt ein 19-Zoll-Vorderrad, stabile Zweiarmschwinge und einen komfortablen Federweg von 170 Millimetern. Mit einem 20-Liter-Tank, werden die Tankpausen auch eher spärlich ausfallen. Natürlich darf das Ducati Safety Pack mit vier Fahrmodis, Traktionskontrolle und ABS nicht fehlen.

Eine tolle Resebegleiterin die Ducati Multistrada 950
Eine tolle Resebegleiterin die Ducati Multistrada 950

Nächster Inbegriff für Ducati – Monster. Mit der Monster 1200 S besinnen sich die Italiener wieder auf den Ursprung des Monsters Anfang der 90ziger – Sport-Naked-Bike. Befeuert wird sie mit dem komplett überarbeiteten und 150 PS starken Testastretta 11° DS Motors. Das Aggregat liefert satte 15 Pferdestärken mehr als noch beim Monster 1200 und deren 5 als beim bisherigen Monster 1200 S. Mit seinen 126 Newtonmeter wird das Monster über jeden Zweifel erhaben sein. Der Motor ist tragendes Element im klassischen Stahl-Gitterrohrrahmen und somit auch Montagepunkt für die kompakte Einarm-Schwinge. Als besonderes Gimmick, sind die Soziusrasten endlich separat verbaut. Zum Safety-Paket muss man glaub nicht viel sagen – alles drin was rein gehört, vieles davon direkt von der Panigale S.

Besinnung auf den Ursprung des Monsters Anfang der 90ziger - die Ducati Monster 1200 S
Besinnung auf den Ursprung des Monsters Anfang der 90ziger – die Ducati Monster 1200 S

2017 bietet Ducati auch wieder einen einfacheren Einstig in die Welt von Ducati mit dem kleinen Monster 797. Dabei muss man sich mit ihr nicht verstecken, denn ein kompakter bullig wirkender Tank, der runde Scheinwerfer und das schlanke Heck, lassen die Verwandtschaftsbeziehungen zum großen Monster nicht leugnen. Der luftgekühlte L-Twin- Desmodue-Motor ist ebenfalls tragend verbaut und stellt 75 PS bei 8.250/min bereit. Designseitig steht ein LCD-Instrument, LED-Blinker, LED-Rücklicht und ein stylisches LED-Standlicht sowie neu gestaltete Lenkerarmaturen bereit. Das serienmäßige Bosch ABS und die M4.32 Brembo Radialbremszange sorgen für ordentlich Sicherheit. Ein wirklich tolles Einsteigermonster!

Das Einsteiger-Monster - die Ducati Monster 797
Das Einsteiger-Monster – die Ducati Monster 797

Genau das Gegenteil ist hier sicher die 1299 Superleggera. Ein Extremsupersportler mit Straßenzulassung. Serienmäßig 215 Pferdestärken aus dem neuen Superquadro-Zweizylinder-Motor, Elektronik aus der MotoGP, Fahrwerk und Auspuff direkt aus der Superbike WM, fast alle Komponenten aus edlem Carbon oder Aluminium gefertigt – ein Traum in Rot. Sagenhafte 167 Kilogramm Fahrfertig soll sie haben und mit Kit-Umbau sogar nur 162 Kilogramm bei dann 220 PS. Wer nun knapp 80.000 Euro übrig hat, der sollte schnell sein, denn die auf 500 Stück limitierte Auflage soll wohl bereits gut nachgefragt sein. Man bekommt zum Kauf übrigens noch ein exklusives Fahrerlebnis mit den MotoGP und Superbike-Jungs sowie seine passende Lederausstattung dazu.

Casey Stoner und Claudio Domenicali mit der Ducati 1299 Superleggera, einem Extremsupersportler mit Straßenzulassung
Casey Stoner und Claudio Domenicali mit der Ducati 1299 Superleggera, einem Extremsupersportler mit Straßenzulassung

Also hier macht ein weiterer Motorradhersteller (nach BMW) alles richtig und verfolgt einen klaren Plan mit einer klaren Modellphilosophie. Ducati ist in der Tat mehr als nur Rot.


Text: Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘
Bilder: Rainer Friedmann ‚Kraftrad‘

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.