BMW F 900 XR – Adventurebike mit Naked-Bike Genen

Mehr Federweg und aufrechterer Sitz, fertig ist das Adventurebike. Und Ähnlichkeiten zur S 1000 XR findet man auch

Kleine Änderungen am F 900 R Setting – neues Bike

Gegenüber der R wurde im Grunde nur der Federweg vorne auf 170 Millimeter und hinten auf 172 Millimeter erhöht. Dazu der Nachlauf leicht auf 105,2 Millimeter reduziert und der Radstand minimal um 3 Millimeter auf derer 1.521 vergrößert. In Kombination mit dem vergrößerten Gabeloffset, erreicht man hier eine etwas wendigeres, aber dennoch sportliches Setting. Gewichtsseitig hat die Adventure-Variante nur knapp 8 Kilogramm zugelegt und bringt fahrfertig noch immer angenehme 219 Kilogramm auf die Waage. Dazu gibt´s einen 2,5 Liter größeren Tank der ebenfalls aus Kunststoff geschweißt wurde, was einen theoretisch gut 50 Kilometer weiterbringt als mit der R. Einen weiteren Unterschied, findet sich bei der Bereifung. Während der Roadster auf sportlichen Bridgestone S21 ausgeliefert wird, steht die XR auf sehr tourentauglichen Micheline Road 5 GT die hervorragend harmonieren.

Die Grundzutaten für ein Adventurebike sind angerichtet, nun gilt es noch den Fahrer bzw. die Fahrerin entsprechend zu platzieren. Also bringt man den Lenker 30 Millimeter höher an und zieht ihn 85 Millimeter weiter nach hinten. Dazu legt man die Rastenanlage jeweils um 45 Millimeter tiefer und weiter vorne an. In Kombination mit der 825 Millimeter hohen Sitzbank – optional gibt´s noch 775 und 870 Millimeter Sitzhöhen – entsteht ein vollkommen entspanntes und erhabenes Sitzgefühl sowie ein knieschonender Beinwinkel.

Entspanntes Reisen geht genau so gut…..

Sportreisen

Dann schwingen wir uns mal auf´s Gerät, welches ich gleich mit der hohen Sitzbank ausrüsten lies. Zu Beginn durch die Stadt wurde schnell die zusätzliche Handlichkeit spürbar. Zwar sitz man insgesamt höher und kommt einem die XR deutlich bulliger vor, aber dennoch hat man sofort alles im Griff. Kniewinkel und Armhaltung sind extrem entspannt und bei Bedarf lässt sich das Windschild schnell während der Fahrt hoch oder runter stellen. So richtig einig wurde ich mir allerdings hier nicht, denn entweder traf mich ordentlich Wind oder es gab direkt auf Kopfhöhe Verwirbelungen. Später, als ich nach einem Stopp mal die Standardsitzhöhe fuhr, war das Verwirbelungsproblem deutlich geringer. Dennoch würde ich hier im Zubehörhandel später auf die Suche nach Optimierung gehen.

…..wie flottes um die Ecken flitzen

Bedienbarkeit und Übersicht sind hervorragend. Auch sieht man richtig gut in den Spiegeln nach hinten. Im bergigen Hinterland Almerias – ich war hier ja schon des Öfteren und würde die ein oder andere Stracke als „Hausstrecke“ bezeichnen – schlängelten wir uns sportlich die Berge hoch. Die XR-Bayerin überraschte mich hier, trotz ihren langen Federn und hohen Schwerpunkt, mit toller Stabilität in Schräglage und spielerischen Richtungswechseln. Dazu verzögerten die Brembo-Stopper hart und punktgenau, ohne aber ein störendes Aufstellmoment zu erzeugen. Man vergas schnell, dass unter einem ein Reisemotorrad und kein sportliches Naked Bike arbeitete.

Bei aller sportlichen Euphorie muss man natürlich eingestehen, dass die 105 PS oben ihre Grenzen haben – wobei sie im Grunde genau richtig sind um mit wenig Einsatz von Helferlein flitzen zu können. Insgesamt arbeitet der Motor auch in der XR extrem weich und gutmütig, hängt sehr präzise am Gas und entwickelt im mittleren Drehzahlband enorme Leistung. Einzig der Schaltassistent mit integrierter Blipper-Funktion, möchte beim Hochschalten nicht so gerne im Teillastbereich arbeiten.

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