Honda belebt das Mittelfeld 2019

Während wir in den letzten Monaten nur von Hightech Supersportern und Adventure-Bikes sprachen, mit deren Technik wir in den sechziger Jahren locker zum Mond hätten fliegen können, beschäftigte Honda sich mit der Mittelklasse. Und das ist auch gut so, denn nicht jeder möchte den Wert eines halben Golfs in seine Garage stellen! Und so kommen 2019 gleich 4 interessante Neuheiten in diesem Segment auf den Markt.

 

Die halbe Fireblade – Honda CBR500R

2013 brachte Honda diese Version einer vollverkleideten 500er neben der nackten CB500F erstmals auf den Markt. In einigen Evolutionsschritten wurde fleißig an ihr gearbeitet, sodass uns 2019 ein sehr ausgereiftes und praktisches Gesamtpaket auf uns wartet.

Die Halbliter-Fireblade Honda CBR500R – endlich eine klare Sportausrichtung

Der optisch und technisch weiterentwickelte Mittelklasse-Sportler kann mit einem A2 Führerschein bewegt werden. Neben dem neuen, noch sportlicheren Erscheinungsbild und der entsprechenden Sitzposition, erhielt der Zweizylinder eine verbesserte Kraftentfaltung in der ersten Hälfte seines Drehzahlbandes sowie mehr Drehmoment. Übertragen und eingefangen wird die Kraft nun durch eine Anti-Hopping-Kupplung. Ein neues LCD-Display sowie LED-Blinker runden die Optimierung ab.

Motorseitig hat man sich vieles von der aktuellen Fireblade abgeschaut, sodass in diesem Twin die 48 Pferde bei 8.600 Touren galoppieren und 43 Newtonmeter bereits bei 6.500 Touren an der Kette ziehen. Das Ganze geschieht jedoch so ökonomisch, dass man mit seinen 17,1 Litern im Tank, gut 480 Kilometer weit kommen kann. Mit 192 Kilogramm Vollgetankt ist die Halbliter CBR zwar unwesentlich leichter als ihr Großer Bruder, doch die Gewichtsverteilung soll Hondatypisch „Total Contol“ like sein.

Auch zubehörtechnisch bietet Honda hier passende und nützliche Accessoires an. So gibt es eine 35 Liter Top Box, Gepäckträger, passender Tankrucksack und Sitzbanktasche, optimierte Windschild, Tank Pad, Felgenrandaufkleber, Soziussitzbankabdeckung sowie Griffheizung und eine 12V Bordsteckdose. Farblich stehen 3 Varianten zur Verfügung, Matt Axis Grey Metallic, Grand Prix Red und, Pearl Metalloid White. Angeblich wird sie bereits im Januar bei den Händlern zu bewundern sein.

Honda CBR500R 2019 - 01
« von 11 »

Mittelklasse Adventure – Honda CB500X

Auch die CB500X durfte ihre Geburtsstunde in 2013 parallel zur CB500F feiern. Nach nunmehr 6 Jahren kommt die X moderner und prägnanter denn ja daher. Insbesondere die längeren Federwege, der neue Stoßdämpfer für die Pro-Link-Schwinge sowie einer optimierten Ergonomie und dem 19 Zoll-Vorderrad, bringen mehr Kontrolle in allen Lagen.

Ein Adventure kennt keinen Hubraum – mit der CB500X kann man es auf jeden Fall erleben

Neben diesen Verbesserungen, steckten die Hondaentwickler viele Gedankengut in das Erscheinungsbild und der Alltagstauglichkeit durch verbesserten Windschutz und Aerodynamik. Auch wurde der Ansaugweg zur PGM-FI Kraftstoffeinspritzung weiter begradigt, was einen direkteren Zugang zur Airbox ermöglicht und so die Leistungsentfaltung und Dosierbarkeit des Halbliter-Twin mit ebenfalls 48 PS und 43 Nm weiter verbessern soll. Dazu erleichtert nun auch hier eine Anti-Hopping-Kupplung die Schaltarbeit.

Ein Konifizierter Lenker sowie neue LCD-Instrumente mit Ganganzeige und Schaltblitz runden das Cockpit ebenso ab, wie die Serienmäßigen LED-Blinker. Einzeletappen mit gut 500 Kilometern – sie hat einen 17,7 Liter großen Tank – sind mit der der 197 Kilogramm schweren CB500X leicht möglich.

Neben dem Standardzubehör der R-Version wird es auch für die X zahlreiche Erweiterungen wie einen Hauptständer, Seitliche Wind-Deflektoren, Handschützer, Heizgriffe, Rohrschutzbügel und Nebelleuchten geben. Farblich ist wohl für mit Grand Prix Red, Matt Gunpowder Black Metallic und Pearl Metalloid White für jeden was dabei. Interessenten werden wohl bis Februar warten müssen.

Honda CB500X 2019 - 10
« von 10 »

Die Homebase – Honda CB500F

Die Basis in der Halbliterklasse stellt sicher die CB500F dar. So wird auch sie 2019 deutlich überarbeitet an den Start gehen. Ein kompromisslos weiterentwickeltes Design und die klare Linienführung, werden sicher die Blicke im kommenden Jahr auf sie ziehen. Der Mittelklasse-Roadster kann auch wieder mit A2-Führerschein bewegt werden und wartet mit allen technischen Raffinessen ihrer Schwestern auf.

Sie kann auch böse dreinblicken – die Honda CB500F

Mit 189 Kilogramm wir die sie leichteste sein. Vier Farben machen die Wahl sicher nicht einfacher, den man kann zwischen Grand Prix Red, Matt Gunpowder Black Metallic, Pearl Metalloid White und Candy Energy Orange entscheiden. Auch für sie hat Honda einiges ins Zubehörregal gelegt, sodass es an nichts mangeln wird. Wenn wir Glück haben, dann darf sie bereits in den ersten Wochen 2019 beim Händler bewundert werden.

Honda CB500F 2019 - 04
« von 10 »

Die Lücke wird geschlossen – Honda CB650R

Vor ziemlich genau einem Jahr schuf Honda ein neues Segment – die Neo Sports Café Racer mit der CB125R, CB300R und der mächtigen CB1000R. Nun ergänzen die Japaner diese Design-Palette mit einem potenten Mittelklasse-Reihenvierer, denn 95 PS und 64 Nm bei 8.500 Touren sind schon mal vollkommend ausreichend in der Mittelklasse. Schön ist, dass Honda hier die Brücke für A2-Führerscheinbesitzer schlägt, und die CB650R auf 48 PS umrüstbar ist.

Nun ist die Lücke im Neo Sports Café Bereich geschlossen – Honda bringt eine CB650R in coolem Lock

Optisch kommt sie auf jeden Fall sehr mächtig daher und lahnt sich stark an ihren großen Bruder der CB1000R an. Allein das mächtige 180ziger Hinterrad sind schon mal eine Ansage. Technisch lässt sie auch kaum Wünsche offen und bietet mit einer 41 mm-Showa-SFF-USD-Gabel, radial montierte Vierkolben-Bremssättel vorne, schwimmend gelagerte Bremsscheiben, einstellbare HSTC-Traktionskontrolle, einer Anti-Hopping-Kupplung sowie dem modernes LCD-Display viel Luxus.

Beim Gewicht reißt sie leider vollgetankt mit 202 Kilogramm die 200der-Marke, dafür ist sie trotz der Mehr an Technik und neuer Abgasnormen gut 6 Kilogramm leichter aus ihre „Vorgängerin“ CB650F. Verbrauchstechnisch kommt man wohl mit 5 Liter auf Einhundert Kilometer gut zurecht, sodass bei einem 15,4 Liter Tank auch mal 300 Kilometer mit einer Füllung möglich sind.

Beim Zubehörkatalog, bietet Honda hier einiges – hoffen wir mal, dass es auch direkt lieferbar sein wird! So kann man einen Quickshifter nachrüsten oder, ähnlich wie bei der CB1000R, unterschiedliche Neo Sport Café-Design Elemente aus Alu anbringen. Des Weiteren gibt´s eine Tanktasche und Sitzbanktasche von der CB1000R sowie Bugspoiler, Heizgriffe und 12V Bordsteckdose. Farblich riskiert Honda nichts und bietet die CB650R in Graphite Black, Candy Chromosphere Red, Matt Crypton Silver Metallic und Matt Jeans Blue Metallic. Schade, dass eine „Glemseck 101“ Version wohl ein Einzelstück bleiben wird. Im Januar soll sie bereits lieferbar sein!

Honda CB650R 2019 - 01
« von 21 »

Ein Alltagssportler – Honda CBR650R

Ein Eyecatcher 2019 wird aber sicher die CBR650R werden. Denn hier lehnt man sich stark an die aktuelle Fireblade an und gibt dem Alltagssportler weitere markante Elemente mit auf den Weg und stellt damit ihre doch eher konservative Vorgängerin CBR650F in den Schatten.

Endlich gibt´s wieder einen coolen Mittelklasse-Sportler von Honda – die CBR650R

Honda zieht hier nun eine klarere Linie durch, und gibt dem R-Modell den sportlichen Auftrag mit auf den Weg. So ist durch tiefere und 30 mm vorverlagerte Lenkerstummeln und einer um 3 mm zurückverlagerten Rastenanlage, die sportliche Sitzhaltung vorprogrammiert. Und das ist auch gut so, denn wer es bequemer haben möchte, der darf zur CB650R greifen.

Sportlich wird sicher auch das 649 Kubikzentimeter DOHC-Triebwerk ans Werk gehen. Denn zur Vorgängerin sollen am ende des Drehzahlbandes 5% mehr Leistung generiert werden. Obendrauf wurde der rote Bereich um 1.000 Touren nach oben verlegt. Das Aggregat leistet somit 95 PS bei 12.000 Touren und 64 Newtonmeter bei bereits 8.500 Touren. Mit fahrfertigen 207 Kilogramm wird sie zwar nicht zu den leichtesten gehören, jedoch speckt sie 6 Kilogramm ab und optimiert in Summe das Leistungsgewicht um 8%.

In punkto Ausstattung bleiben wohl keine Wünsche offen, so hat die CBR650R einstellbare Showa 41mm SFF (Separate Function Fork) Upside Down-Gabel, Radial-Bremszangen mit schwimmend gelagerte Bremsscheiben, einen unter der Gabelbrücke montierten Clip-on-Lenker, einstellbare Traktionskontrolle (HSTC), Anti-Hopping-Kupplung, LED-Lichttechnik rundum sowie ein neues LCD-Display.

Was fehlt ist sicher ein serienmäßiger Quickshifter, der jedoch im Zubehörregal liegt. Ebenso kann man die Soziussitzbankabdeckung, passende Tank- und Sitzbanktasche, Heizgriffe und eine 12V Bordsteckdose nachrüsten. Wer die sportliche Optik der in 2 Farben – Matt Gunpowder Black Metallic und Grand Prix Red – angebotene CBR650R weiter hervorheben möchte, der kann Feder vorne sowie Seitendeckel anbringen. Eine höheres Windschild in klar oder rauch bringen dann nicht durch optische Vorteile. Im Februar soll sie bei den Händlern stehen. Eine A2 taugliche Variante wird es ebenfalls geben.

So schön die CBR650R ist, in der Supersport WM wird man mit ihr wegen des Hubraums nicht fahren dürfen. Damit gibt man wohl eine erfolgreiche Zeit mit der CBR600RR nun endgültig auf.

Honda CBR650R 2019 - 01
« von 15 »

Neue Farben

Gibt doch noch was – neue Farben. So bekommt die Africa Twin und Adventure Sport mit Digital silver metallic eine komplett neue Farbe sowie einige Anpassungen bei den bestehenden. Der X-ADV sowie die NC750X dürfen sich 2019 auch auf neue Mischungen freuen sowie einer coolen Mat armored green metellic. Im NeoSportsCafé Bereich wird die CB1000R in eine neue Silbervariante getaucht. Ebenso darf der Integra sowie einige Roller mit neuen Farben glänzen.

Neue Farben 2019 – die CB1000R in edlem Silber, der X-ADV in passendem Tarngrün

Kommt noch was?

Das war´s dann leider auch schon bei Honda für 2019. Gerüchte sprachen von einer kompromisslosen Fireblade oder einer V4 im kommenden Jahr – wohl eher nicht! Irgendwie schade, denn da wird ihr MotoGP-Bike souverän Weltmeister und die Kunden fahren der Konkurrenz hinterher. Hoffen wir mal, dass sie die Jungs in Japan in den kommenden Monaten so intensiv mit ihrem Sportler beschäftigen, wie aktuell mit der Halbliterklasse!

Fazit

Auf den ersten Blick sind die Honda Neuheiten mehr als überschaubar. Denn im Grunde gibt es nicht wirklich Neues, sondern mehr Modellpflege, Ausstattungsaufwertung und neue Designlinien – der Knaller fehlt. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich wenigstens um die aktuell wichtigste Klasse gekümmert hat – die Mittelklasse. Jene die es braucht um junge Menschen, die Gefallen am Zweirad gefunden haben, einen Aufstieg zu ermöglichen. Auch wird es endlich mit der CBR650R wieder ein bezahlbares Sportbike geben. Aber liebe Hondaentscheider – jetzt müsst ihr die nächste Stufe zünden, damit die Umsteiger aus der Sportmittelklasse auch endlich Konkurrenzfähiges Material von Euch kaufen können!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.