Nach dem schmerzhaften Ausfall im Training zum letzten German-Moto-Master Rennen in Oschersleben 2019, war die Vorfreude auf die neue Saison sehr groß. Lief es doch über die ganze Saison recht gut und hatte ich Event zu Event mit gesteigert bzw. ein super Gefühl für´s Bike entwickelt. Also war klar, auch 2020 wieder in der GMM anzugreifen. So wurde über´n Winter die nötigen Teile geordert um zum einen die Spuren der unsanften Landung zu beseitigen und gleich noch ein paar Optimierung an den Start zu bringen – Stichwort Kühler. Im Februar war alles parat und es sollte losgehen.
Corona und es gibt irgendwie wichtigeres im Leben
Doch dann kam Corona und frierte irgendwie alles ein, den Rennsport an sich und auch die Motivation für den Umbau. Als dann auch noch klar wurde, dass mein erstes Event im April in Brünn und dann auch noch Most im Mai der Pandemie zum Opfer fallen würden, war der Druck fertig zu werden raus, denn Lauf 5 am Lausitzring war wegen meines parallel geplanten 16.Fireblade-Touren-Treffen in den Dolomiten eh nie ein Thema. Dazu kam in der ruhigen Zeit des Stilstandes auch klar die Frage nach der Sinnhaftigkeit und dem „brauchen“ auf, denn es gab und gibt wichtigeres im Leben wie man feststellte! Als dann aber die Welt wieder erwachte und Hafeneger wohl ein der ersten Renntrainings am Sachsenring veranstaltete, stieg die Motivation und Lust extrem schnell wieder an und so auch der Vorfreude auf den dann 2. und 3. Lauf auf dem Slovakiaring.
Wiederaufbau und Optimierung
Also Bike fertig mach und hoffen, dass es ohne vorherigen Test funktionieren würde. Zentraler Punkt der Verbesserung war im Bereich „Kühlung“. Denn 2019 hatte ich in vielen Rennen das Problem der drohenden Überhitzung mit nur dem Serienkühler – an windschattenfahren war im Sommer nie zu denken! Ein kompletter Racekühler war gebraucht nicht zu finden und ein neuer zu teuer. Von HRP gab´s einen gebrauchten Zusatzkühler, der einfach unterhalb angebracht wird. Einziges Problem, mit der Akrapovic Komplettanlage passte dieses Teil nicht wegen der Krümmerführung. So gab´s dann eine leicht angekratzte Arrow Komplettanlage aus Titan von Alessandro Polita, die nicht nur genügend Platz für den Kühler bot, sondern dazu noch deutlich leichter und optisch ansprechender ist. Neue Verkleidung musste natürlich auch noch her und entsprechend bei meinem Lackierer Eisemann verschönert werden. Naja, Bike wurde quasi am Vorabend fertig – wie immer braucht´s dann doch länger als geplant, weil nicht alles gleich so funktionierte und passte wie gedacht!
Bis endlich die Box eigerichtet ist
Es war angerichtet, nun musste das Gerät nur noch funktionieren. Anreise verlief problemlos und vollkommen entspannt. Knapp 800 Kilometer, kurz vor 18 Uhr pünktlich zum Einlass da, rein ins Fahrerlager, anmelden mit Haftungsverzicht sowie Corona-Bogen und anschließend ab zum Ausladen und Box beziehen. Doch da gab´s ein großes Problem, denn in unserer Box wurde noch hochmotiviert an einem TCR Audi das Getriebe gewechselt und vor der Box die Autos poliert. Unsere Vormieter hatten irgendwie die Freigabe drin bleiben zu dürfen bis sie fertig wären. So gab es etwas Stress mit der Boxenzuordnung. Nach einigen angeregten Gesprächen war eine Lösung gefunden und wir konnten ausladen und uns einquartieren sowie den Bus ordentlich positionieren um das Nachtlager einrichten zu können. War dann auch recht interessant mit den Autojungs zu plaudern und deren Geräte näher betrachten zu können.
Start in den ersten Renntag
Leider waren die Wetteraussichten dieses Jahr nicht wirklich konstant gut, sodass jetzt nur der erste Trainingstag sonniges stabiles Wetter versprach. Was etwas blöd für mich war, denn nach 10 Monaten Rennstreckenpause, brauchte ich jede Fahrminute. Ich lies mich aber nicht verrücktmachen und steckte mir ein Ziel 1, einfach wieder gut ins Thema rein zu kommen und saubere Runden zu drehen. Ziel 2, im Grunde die Basis war, dass mein Bike wieder richtig funktionierte und der Kühler halten würde. Auf Zeiten wollte ich erst mal nicht schauen, sondern mich wirklich auf die Linie und das präzise Fahren konzentrieren.
Also Programm am Freitagmorgen Starten und ab in den Tag. Doch gleich beim warmlaufen lassen gab´s das erste Problem – es roch schnell nach verbranntem Kunststoff. Der Ursprung war schnell ausgemacht. An alles hatte ich im Kiel-Bereich gedacht und mit Hitzefolie ausgekleidet, nur eine kleine Rundung am neuen Krümmer hatte ich übersehen die sehr nah an die Verkleidung rankam. Es musste also schnell etwas Hitzeschutzfolie her. Hier zeigte sich auch wieder wie schön es ist in solch einer Gemeinschaft wie der German-Moto-Masters zu fahren, denn jeder Hilft jedem ohne viel hin und her – Danke Achim #150.
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